Beschreibung
Die Sammlung umfasst 14 Stundenpässe einer berittenen "ordinari Post" für die Strecke Hermannstadt in Siebenbürgen nach Lemberg in Galizien für die Zeit zwischen dem 12. August 1813 und 19. Juli 1814. Ein Stundenpass besteht aus 2 Großbogen bzw. acht Seiten.
Da sich die insgesamt 14 Formulare sehr ähneln, werden vorläufig nur die chronologisch ersten drei Stundenpässe vorgestellt und die restlichen 11 Stundenpässe nach und nach als Datensätze eingepflegt.
Die Stundenpässe der k.k. österreichischen oder Paar´schen Landespost sind vorgedruckte und handschriftliche ausgefüllte Formulare, in denen der Zeitaufwand für jede Intervalletappe ("Posten") gedruckterweise vorgegeben ist. Ankunft und Abgang an jeder Poststation mußten händisch eingetragen und vom Postmeister mit seiner Unterschrift beglaubigt werden, der außerdem die übergebene Postsendung zu prüfen und gegebenfalls zu kommentieren hatte. Das Zeitausmaß des Aufenthalt an einer Poststation war je nach deren Wichtigkeit auf 15 oder 30 Minuten bemessen und betrug nur an drei Orten 1 Stunde.
Die Strecke Hermannstadt - Lemberg umfasste 36 Zwischenstationen bzw. eine Strecke von rund 51 Posten oder umgerechnet 775 Kilometer. Die meisten Stationen lagen 1 1/2 Posten ( = rund 23 Kilometer) auseinander. Das vorgeschriebene Zeitausmaß, in dem eine Strecke abzureiten war, differierte vermutlich je nach Gelände und Straßenzustand: für 1 1/2 Posten konnten drei, aber auch sechs Stunden veranschlagt sein. Jeder Stundenpass deckt den Zeitraum einer Woche ab; ein Reiter war demzufolge durchschnittlich nicht viel rascher als ein Bote zu Fuß unterwegs,