Beschreibung
Teil der Serie "Österreichische Postanstalten in der Türkei": Zwei Außenansichten der Zweigstelle des k.k. österreichischen Konsulats-Postamtes in Smyrna (heute Izmir) in der Nähe des Basars. Bild 1 zeigt den geöffneten Eingang mit dem ovalen Amtsschild. Ein kleiner Briefkasten ist an der Außenfront unter einem vergitterten Fenster angebracht. Die zweite Aufnahme - von technisch schlechter Qualität - zeigt die Straße und die Vorderfront des Gebäudes, in dem das Filial-Postamt logierte (kenntlich durch eine Fahne).
Das am 9. April auf Initiative des Postoffizials Josef Maurig eröffnete "Filialpostamt" Smyrna II war gegen die Konkurrenz der in Smyrna ebenfalls stationierten englischen, französischen und deutschen Post vorteilhaft platziert, nämlich in der Nähe des Basars mit seinen Kaufleuten, die sich mit dem neuen österreichischen Postamt Wegzeit ersparten, wenn sie ihre Korrespondenz aufgeben wollten. Das Amtslokal war winzig und von nur einem Beamten besetzt. Dieser konnte allerdings monatelang nach der Eröffnung keine Kunden bedienen, weil ein türkischer Gendarm vor dem Lokal jedem den Eintritt ins Postamt verwehrte. Die türkische Regierung, die fremdländischen Postanstalten gestattete, sich mit Hauptpostämtern an gewissen Küstenstandorten zu etablieren, war nicht willens, daß diese sich auch noch mit Zweigstellen ausbreiteten; es war die Zeit, in der die Hohe Pforte ihren Kampf um Aufhebung aller auf ihrem Hoheitsgebiet gelegenenen fremden Postanstalten begann. Bis endlich eine diplomatische Entscheidung zum k.k. Filialpostamt gefunden war, die es beiden Seiten erlaubte, ihr Gesicht zu wahren, dauerte es ein Jahr. Erst ab dem 24. Mai 1901 konnte Smyrna II ungestört den Betrieb abwickeln. Die Aufnahme des weit geöffneten - unbewachten - Eingangs ins Filialpostamt Smyrna II aus dem Jahr 1903 entbehrt deshalb nicht einer gerwissen Symbolik.
Vgl. PVB-08-0022-01-18 (Hauptpostamt Smyrna I)