111031168

Tele-02-0019

C09,b15

Linzer Telefonzentrale um 1885

ITEM

Foto-Repro aus den 1930er Jahren nach einer Aufnahme von ca. 1885. - Zwei Frauen bei der Arbeit imersten Telefonvermittlungsamt in Linz und Urfahr (eröffnet 1885). - Vermutlich handelt es sich um eine Aufnahme aus der ersten, damals noch privat in Konzession betriebenen Linzer Telefonzentrale der Unternehmer Ludwig Philipp Schmidt (Brauereibesitzer) und Ludwig Weiß (Direktor der Linzer Tramwaygesellschaft). Das Vernittlungsamt ging am ersten Oktober 1885 mit 45 (?) Abonnenten in Betrieb; bereits am ersten Tag wurden laut Zeitungsbericht 168, am darauffolgenden 140 Gespräche vermittelt (Die "Linzer Tagespost" legte am 30. September den künftigen Benutzern und Benutzerinnen nahe, sich vor dem Gespräch erst einmal namentlich vorzustellen.) Die Zentrale befand sich bis 1898 am Linzer Franz-Josefs-Platz Nr. 7 (heute Hauptplatz Nr. 3) im vierten Stock. Die Einrichtung der Telefonzentrale begann Mitte August mit dem aus Wien gelieferten technischen Zubehör, Ende des Monats wurden per Zeitungsinserat "Aspirantinnen für den Telepohondienst" gesucht. Beim Linzer Volksfest im September machten Schmidt und Weiß Reklame für ihr Unternehmen, indem sie "unter der Tribüne" für die Ausstellungsbesucher eine "Telephonkammer" installierten, und bereits seit Mai probierte Ludwig Weiß die Kommunikation per Telefon in seinem Tramway-Unternehmen aus. In den ersten elf Tagen nach Inbetriebnahme des Telefonnetzes wurden 1393 Gespräche vermittelt, also durchschnittlich 116 Gespräche am Tag. Im Dezember 1886 , zwei Monate nach Inbetriebnahme der Telefonzentrale, waren Schmidt und Weiß mit zwei zusätzlichen Telefon-Novitäten im Gespräch: zwei öffentliche Sprechstellen am Bahnhof und auf dem Taubenmarkt, sowie (ab März 1886) die telephonische Telegrammaufgabe über einen eigens dafür in der Linzer Telegraphenstation eingerichteten Telefonanschluß.

Höhe: 12.6cm
Breite: 17.6cm

https://data.tmw.at/object/111031168
Objekt im Online-Katalog anzeigen
TURTLE