Beschreibung
Das Modell wurde 1890 von der Techn. Hochschule Graz dem entstehenden Museum der Geschichte der österr. Arbeit als "Selbstfahrendes Stromschiff" überlassen. Dr. Bernhard Reismann (TU Graz Archiv) schätzt, daß die Entstehungszeit zwischen 1823 und 1826 liegen muß, da zu diesem Zeitpunkt Anstrengungen unternommen wurden, die Mur flußaufwärts für Transportaufgaben zu nutzen.
Aus Gründen der Rationalisierung verstärkten sich Ende des 18. Jahrhunderts die Bemühungen, die teuren Schiffszüge durch mechanische Vorrichtungen zu ersetzen; bereits 1766 hatte Maria Theresia eine Preis von 1000 fl. für einen brauchbaren Entwurf ausgesetzt, ähnliche Bekanntmachungen wiederholten sich in den 1810er Jahren. Bis in die 1820er (s. Ressels flußaufwärtsfahrendes Boot) wurden solche "Gegenstromprojekte" entworfen, die nahezu alle funktionsuntüchtig waren. Die Ausgangsidee war immer die Nutzbarmachung der Fließkraft und die Umleitung gegen sich selbst. Beim vorliegenden Modell sollen von Schaufelrädern betriebene Schreitfüße das Boot stromaufwärts bewegen. Die endgültige Alternative zum Antrieb mit tierischer und menschlicher Muskelkraft stellte schließlich die Einführung der Dampfschifffahrt dar.