Umfang
Standplatte: 29,9 x 29,9 x 1,5 cm
Halterung: D: 2 x H: 13,2.
Beschreibung
COSPAR-Bezeichnung: 2017-036V.
2013 wurde das "Institut für Aerospace Engineering der Fachhochschule Wiener Neustadt" eingeladen am internationalen Projekt QB50 teilzunehmen. Dieses hat zum Ziel, bis zu 50 Nanosatelliten in der Thermosphäre freizusetzen. Das wissenschaftliche Ziel besteht darin, über einen Zeitraum von bis zu neun Monaten Informationen über die Bedingungen in der Thermosphäre zu sammeln. Jedes teilnehmende Team entscheid sich für eines von drei Instrumenten für seinen Satelliten. Pegasus ist mit einer Nadel-Langmuir-Sonde ausgerüstet, die an der Universität Oslo einwickelt wurde. Mit diesem Instrument können Elektronendichte, Elektronentemperatur und Plasmapotential ermittelt werden.
Sekundär-Nutzlast ist ein an der FH Wiener Neustadt entwickelter gepulster Plasma-Antrieb, der im Weltraum getestet wird. Dieser Antrieb besteht aus vier Miniaturantrieben, die einzeln angesteuert werden können. Für den Betrieb aller vier Antriebe sind weniger als 2,5 W (bei 1 Hz Entladungsfrequenz) notwendig, die in ein Delta v von etwa 5,5 m/s umgewandelt werden.
Weitere Systeme, die zum Betrieb des Satelliten notwendig sind, umfassen einen Bordcomputer, Lage- und Bahnregelungssystem, Global Positioning System, Sende-/Empfangseinrichtung mit zwei Dipolantennen, Lageregelung mittels Magnettorquer, Temperaturregelungssystem, 16 Solarzellen und zwei Batterien.
Um Fehlerquellen zu reduzieren, wurde bereits beim Design versucht, wichtige Elemente in die Trägerstruktur des Satelliten zu integrieren. So wurden das Bussystem, das Lageregelungssystem und die Solarzellen in die Struktur integriert, wodurch komplett auf Kabel verzichtet werden konnte. Bis auf die Antenne, das GPS und das wissenschaftliche Instrument wurden alle Systeme vom Pegasus-Team selbst entwickelt und gebaut. Pegasus wurde am 23. Juni 2017 durch eine indische PSLV-XL-Trägerrakete zusammen mit 30 weiteren Satelliten, davon sieben aus dem QB50 Projekt, gestartet. Drei Stunden nach dem Start empfing die Bodenstation Langenlebarn die ersten Signale. Weitere Bodenstationen befinden sich in Wiener Neustadt und in Vorarlberg.
Nach den Tests und Kalibrierungen der Instrumente im Orbit startete der reguläre Betrieb mit Messungen in der Thermosphäre. Der Satellit sendet unter dem Rufzeichen ON03AT Telemetriedaten auf 436,670 MHz. Die Mission sollte zumindest zwei Jahren dauern. Letztendlich befand sich "Pegasus" fast sieben Jahre in der Erdumlaufbahn, bevor er - verursacht durch die erhöhte Sonnenaktivität - immer mehr an Höhe verlor: Am 9. Jänner 2024 trat der Satellit in die oberen Schichten der Erdatmosphäre ein und verglühte.