Beschreibung
KVC Original Patent-Straßenbesen.
Dieser wurde 1967 von dem Wiener Karl Csernicska senior (geb. 1937, gelernter Maschinenschlossser, Verkäufer von Industrieprodukten) konstruiert und in der Folge als Patent angemeldet (Österr. Patent Nr. 278698 vom 15.6.1969, Nr. AT 409706 B vom 15.8.1992).
Der Straßenbesen war laut Hersteller seit den 1960er Jahren als Alternative zu den bisher gebräuchlichen Birkenrutenbesen gedacht, mit folgenden Vorteilen:
- 60- bis 100fache Lebensdauer, unbegrenzt lagerfähig, zur Gänze wiederverwertbar.
- Verbesserte Kehrleistung durch Anordnung und Materialqualität der sternfömrigen Spezialborsten. Diese nehmen mit ihrer vergrößerten Oberfläche den Schmutz ideal auf.
- Leicht und wendig. Durch die schräge Borstenanordnung und den geneigten Stiel zur Schmalseite ergibt seine eine gute Handhabung. Die Arbeiter können vom Gehsteig aus kehren, dadurch ist auch eine größere Sicherheit für sie gegeben.
- Effektives Arbeiten zwischen Autos und Gehsteig möglich, durch die glatte weiche Kunststoffoberfläche wird Beschädigung der Autos vermieden.
- Robust und feuchtigkeitsunempfindlich, bei allen Witterungsverhältnissen einsetzbar. Eignet sich daher besonders für nasses und feuchtes Kehrgut (Laub, Schnee, Erde, Split), Hundstrümmerl und Pferdeäpfel.
Der Besen wird aktuell in Wien v.a. von der Magistratsabteilung 48 (Straßenreinigung und Müllabfuhr) verwendet, darüber hinaus auch vom Stadtgartenamt, Wiener Wohnen und zahlreiche Schulen. Im gewerblichen Bereich ist er bei Gärtnereien, Reitställen, Reinigungsfirmen, Friedhofs- und Hausverwaltungen in Gebrauch.
Im Lauf der Zeit ist er zu einer Art Wahrzeichen für die Wiener Straßenkehrer geworden, die ihm aufgrund seiner eigentümlichen Form den Spitznamen "die Federn" gaben.
Das Design ist seit 1967 unverändert. 2007 wurde der Besen in den MAK Design-Info-Pool aufgenommen. Es gibt viele Nachbauten, der Patentschutz ist inzwischen abgelaufen.
Die Lebensdauer der Borsten beträgt bei täglichem Intensiveinsatz im Jahresschnitt meist drei bis vier Monate.
Erzeugt wurde der Besen zunächst in Lizenz von der Bürstenfabrik E. Frieb (3., Rennweg 72-78), seit 1995 dann von der durch Herrn Czernicska senior neu gegründeten Fa. KVC. Dort wird er heute händisch produziert (nur Kappe mit Borsten; Stiel wird zugekauft). Die Borsten bestehen aus 38 Bündel, jedes Bündel besteht wiederum aus 10-12 Einzelborsten. Ca. 8000 Besen werden pro Jahr erzeugt. Die Fa. KVC ist ein kleiner Familienbetrieb, in dem heute Karl Csernicska junior (Sohn des Erfinders und Objektspender) und sein Bruder Sascha Csernicska tätig sind.
(PaP 4.3.2014)
Die Borsten bestehen aus Polyester PBT, die Besenkappe aus Polyäthylen.