Begriffsbeschreibung
Beim Blockdruck wird die Druckvorlage – ob Text oder Bild – spiegelverkehrt in eine Holzplatte geschnitzt, mit Farbe bestrichen und vom Block auf Papier abgedruckt. In China, Korea und Japan vervielfältigt man längst konfuzianische und buddhistische Texte auf diese Art. Auch mit Einzellettern wird gedruckt, doch kann sich dieses Verfahren wegen der tausenden existierenden Schriftzeichen nicht durchsetzen. Im 15. Jh. findet der Blockdruck in Europa Verbreitung. Man nutzt ihn zur Herstellung von Heiligenbildchen, Gebetstexten, Spielkarten oder Kalenderblättern. Im deutsch-niederländischen Raum entstehen illustrierte und kolorierte Blockbücher, darunter die Biblia Pauperum. Die bebilderte Bibel soll lateinunkundigen Predigern helfen, den Gläubigen die kirchliche Lehre zu vermitteln. Neben dem Blockdruck etabliert sich in Europa auch der Druck mit beweglichen Lettern. Begünstigt wird dies dadurch, dass das hier gebräuchliche lateinische Alphabet aus nur rund zwei Dutzend Buchstaben besteht.